Psychische Gesundheit und Erkrankungen im Leistungssport


Foto: Imcreator / Keith Allison

Spitzensportler sind Siegertypen. Sie werden in den Medien und von Fans als Helden gefeiert. Aber Athleten sind natürlich auch nur Menschen. Die Psyche kann an Aufgaben wachsen, bei großen Belastungen aber auch krank werden. Ob eine psychische Erkrankung auftritt oder nicht hängt hierbei von verschiedenen Faktoren ab. Psychische Erkrankungen treten nach heutigem Kenntnisstand bei Leistungssportler genauso häufig wie in der Allgemeinbevölkerung auf. Doch bestehen beim Leistungssportler sportspezifische Stressfaktoren und Bedingungen. Extreme körperliche und psychische Belastungen können zu Schlafstörungen, Infektanfälligkeiten, häufigen Verletzungen aber und auch zu Angst- und Zwangsstörung, Depressionen oder Suchtkrankheiten führen. Man geht davon aus, dass jeder Leistungssportler mindestens einmal in der Karriere den Zustand des Übertrainings  und damit oft verbundene depressive Symptome erlebt hat. Essstörungen kommen in manchen Sportarten deutlich häufiger vor. Besonders kritische Phasen stellen dabei langdauernde Verletzungen, geglückter oder gescheiterter Transfer in einen Leistungskader oder das Karriereende da.


Prinz William im Royal-Team Talk mit Profifußballern der englischen Premier League über psychische Belastungen und Erkrankungen im Profisport.


Lange Zeit wurden psychische Erkrankungen im Leistungssport nur am Rande wahrgenommen. Aus Angst vor negativen Auswirkungen auf die Mannschaft, bei den Trainern, Vereinen oder Medien wurden auftretende psychische Probleme häufig nicht thematisiert oder behandelt. Dabei ist es besonders wichtig frühzeitig eine beginnende oder manifeste Erkrankung zu erkennen und zu behandeln, um eine Verschlechterung zu vermeiden.

Im Jahr 2010 wurde deshalb von der deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) das Referat für Sportpsychiatrie- und Psychotherapie gegründet, mit einem bundesweiten Expertennetz von Sportpsychiatern- und Psychotherapeuten. Ziel des Referates ist es, durch gezielte Information der Öffentlichkeit, durch Forschung und spezialisierte Behandlungsangebote, zu einem Verständnis für psychische Störungen in der Sportwelt beizutragen, als auch die Diagnostik, Betreuung und Therapie der betroffenen Leistungssportler zu verbessern. Dies betrifft auch die Prävention und Rehabilitation.

Als Mitglied des ambulanten Netzwerkes und Referats für Sportpsychiatrie und -psychotherapie ist die seelische Gesundheit im Leistungssport mit Prävention, Diagnostik und Therapie von psychischen Störungen sowie die individuelle therapeutische Versorgung von Leistungssportlern mit Erarbeitung individueller Behandlungskonzepte  ein Praxisschwerpunkt von Frau Dr. Leonhard.

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